Kinder von Niedorp - Neues vom Buchfalter
Jeder Kalendertag ist auch ein besonderer Tag - die Arbeitsgruppe Poesiewerkstatt erarbeitet gegenwärtig eine lyrische Anthologie dazu. Heute daraus zu hören: die
Hörversion des Gedichts "Kinder von Viedorp", geschrieben von Stray Rome-Antique zum "Tag des Friedhofs" am 19. September.
K i n d e r v o n N i e d o r p
Die Sonne scheint, regenschwarze Wolken sehe ich zugleich,
das Meer rauscht gar nicht weit entfernt, hinter einem Deich,
Hingegen friedlich stille Ruhe herrscht im Oude Niedorp.
Die Kirche hat kein Dach an diesem kleinen, schönen Ort.
Vor dem schwarzen Himmel reckt sie sich empor.
Erschreckend einladend wirkt die Ruine ohne Tor.
Vom Garten her mit wunderschönem Blick,
dürfen sie dort liegen: Ertrunken und gebrochen im Genick...
Viel zu lange ruhen sie sich hier schon aus,
in der Idylle hinter dem zerstörten Gotteshaus.
Toosje, Henny, Saskia erlebten nie Ihr 10. Jahr:
„Wer weiß, was dort so grausam je geschah?“
Heute lebt das Dorf in Ruhe und auch Frieden.
Viele sind verzogen - andere sind geblieben.
Zu Haus ist hier nun jeder - keiner einsam:
Entweder daheim oder im Grab gemeinsam!
vertont und gesprochen von Stray Rome-Antique & Tony Vee
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