Lyrisches von Mitgliedern der Poesiewerkstatt

Lyrisches von Mitgliedern der Poesiewerkstatt

Muttertag

Audio herunterladen: MP3 | AAC | OGG | OPUS

Das Gedicht "Muttertag" ist keines von der "üblichen" Art. Verfasst wurde es von einer verletzten Kinderseele, die sich im Zwiespalt zwischen Dankbarkeit bezeugen Wollen und dem Empfinden, dass sie die Mutterliebe, für die sie dankbar sein möchte, eigentlich nie erfahren hat und durch die vielen öffentlichen Bekundungen anderer, die sich am Muttertag öffentlich und medienstark bei ihren Müttern bedanken - jedes Jahr schmerzlich daran erinnert, wie sehr sie sich nach Mutterliebe gesehnt hat. Um ihre Mutter in den Augen der Leserschaft nicht schlecht dastehen zu lassen, möchte sie das Gedicht anonym veröffentlichen.

Muttertag

Ein schöner Tag,
Aber was,
Wenn man seiner Mama
Gar nichts Liebes sagen mag?
Keiner von den vielen
Sprüchen passt?
Wenn eigentlich
all die Botschaften
Auf den Karten und Tassen
Immer nur bei den andern passen,
und man diese Dinge anfängt, zu hassen?
Und man neidisch ist
Und die Sehnsucht einen plagt,
Aber man es nicht zu sagen wagt?
Dass man eine Mama
Nie hatte, nicht so,
Obwohl sie da war, irgendwo.
Und sie nicht traurig machen mag,
Denn das ist sie sowieso jeden Tag?

Was dann?

Wenn man all das
Was gedankt wird an
Diesem schönen Muttertag,
Nie gefühlt hat,
Nie – bis Mama im Sterben lag,
Nie, bis über den Tod hinaus,
Trotzdem lebt die Hoffnung nicht aus…
Und man jeden dieser Sätze,
Fast wie Hetze,
Wie Messerstiche im Herzen spürt, und
Es einen doch so anrührt,
Dass es auch anders sein kann?
Sein muss?

Was dann?

Was für ein schöner Tag,
Der eigentlich nur zeigt,
Was jeden einzlen Tag
Des Jahrs, ganz arg,
Fehlt-
Gefehlt hat
und für immer
Im Herzen des Kindes
Ein tiefes Loch gegraben hat?

Was denn?

Wenn man schon in der Schule spürt,
Dass die Muttertagsgedichte
Genau das sind,
Was das Kind sich sehnlichst wünschen würd?
Wenn man weiß,
Dass das eigentlich nicht stimmt,
Wofür man Danke sagt.
Und die Mama eben doch in den Arm nimmt?

Was dann?

Dann macht das Kind.
Die Freude trotzdem,
In der Hoffnung,
Mama hört hin,
Und zwar genau, besinnt,
Um zu verstehen,
Dass da viele Dinge fehl‘n.

Was dann?

Die Mama versteht
Die Botschaft nicht
Und so bleibt.
Alles wie es ist,
man wahrt eben das Gesicht.
Alles gut,
Alles klar,
Muttertag ist ja nur einmal im Jahr.
Und das Kind wird selbst Mama,
Und weiß, dass alles
Was ihr gedankt wird,
Wirklich stimmt,
Dass das keine Lügen sind.
Und im selben Atemzug,
Es ihr so sehr wehtut,
Und sie wieder die Stiche fühlt,
Im Herzen,
sie ist aufgewühlt,
Sie kann es kaum verschmerzen.
Das Kind in ihr,
Es weint bitterlich,
Doch keiner sieht’s –
Es ist nur innerlich.

Was dann?

Dann weiß sie,
Zwei Herzen schlagen in ihrer Brust,
Das der Mama
Und das des Kindes,
Um das sie sich jetzt kümmern muss.

(c) anonym

Der Künstler - Ein Gedicht von Roland Pöllnitz, gesprochen von Gerd Thiel

Audio herunterladen: MP3 | AAC | OGG | OPUS

Hört, hört! Der Buchfalter aus der Poesiewerkstatt flattert wieder durch die Lüfte. Er bringt nun das Gedicht "Der Künstler" - geschrieben von Roland Pöllnitz, vorgetragen von Gerd Thiel zu Gehör.Hier der Text zum Mitlesen:

Der Künstler

Der Künstler lebt in seiner Liebe,
er geht sehr achtsam durch die Welt,
er hat den Blick für all das Schöne
und zeichnet auf, was ihm gefällt.

Oft sieht er Dinge einfach anders,
sind auch die Wunder noch so klein,
denn alle seine Sinne spüren,
hier muss etwas besonders sein.

Dann wird ihn Gänsehaut ummanteln,
wie aus dem Nichts kommt ein Aha,
er wird von Wundern überwältigt,
für ihn sind sie ganz einfach da.

Ein Zauber inspiriert sein Innen,
die Kunst entsteht wie von allein,
ich glaub, man kann es nicht beschreiben,
dazu muss man ein Künstler sein.

© R.P. 2024

Infos zu Roland Pöllnitz und seinen Werken sind auf unserer Internetseite zu finden:
https://poesiewerkstatt.net/index.php/autoren

Die Veröffentlichung erfolgte mit freundlicher Genehmigung durch und alle Rechte liegen bei
Autor Roland Pölnitz und
cap studios saarbrücken
produktionshaus für audiovisuelles
Telefon: 0049 681 32221
Mobil: 0049 172 8719973
E-Mail: info@cap-studios.de
Ursulinenstrasse 51
66111 Saarbrücken
www.cap-studios.de

Sommerzeitenwende - ein Gedicht von Roland A.Berg - aus der "Anthologie des Sommers"

Audio herunterladen: MP3 | AAC | OGG | OPUS

Hört, hört! Der Buchfalter der Poesiewerkstatt flattert wieder durch die Lüfte und bringt heute das Gedicht "Sommerzeitenwende", geschrieben und gesprochen von Roland A. Berg, zu Gehör. Dieses Gedicht ist Bestandteil der "Anthologie des Sommers - Kleine (Herz-) Erfrischung gefällig?" und eines der beiden, mit der der Autor an diesem Projekt der Poesiewerkstatt teilgenommen hat.
Wir wünschen viel Freude daran!

"Sehnsucht nach Sommer" - geschrieben und gesprochen von Elke Jungmann

Audio herunterladen: MP3 | AAC | OGG | OPUS

Hört, hört! Der Buchfalter aus der Poesiewerkstatt bringt Ihnen heute das Gedicht "Sehnsucht nach Sommer" aus der "Anthologie des Sommers - Kleine (Herz-) Erfrischung gefällig?" der Poesiewerkstatt zu gehör - geschrieben und gesprochen von Elke Jungmann.

Die Anthologie ist als E-Book erhältlich. ISBN 978-3-757560-00-3.

Neues vom Buchfalter - "Misslungener Versuch" von Michael Krause-Blassl

Audio herunterladen: MP3 | AAC | OGG | OPUS

Hört, Hört! Der Buchfalter der Poesiewerkstatt flattert uns wieder um die Ohren! Heut mit einem Gedicht zum 24. Mai, dem Tag der Europäischen Parks.

Misslungener Versuch

Sitze hier wieder
auf meiner Bank im Park
warm streichelt der Wind
meine Glieder.

Irgendwo hinter mir
klopft ein Specht
fühle mich wohl
es geht mir nicht schlecht
nur das Dichten
klappt heut nicht so recht
(das Reimen dagegen sehr
was will ich mehr).

Schließe die Augen
lasse die Gedanken treiben
kann es nicht lassen
muss einen fassen
doch keiner will bleiben.

Je mehr ich mich zwinge
desto weniger wird es gelingen
dieses Mal
werde ich kein Gedicht
nur ein paar Reime
mit nach Hause bringen.

© Michael Krause-Blassl
24. Mai
Tag der Europäischen Parks
Kommentar zu „Misslungener Versuch“

Kein Tag gleicht je dem andren.
Lass die Gedanken wandern
und unter Stadtpark-Bäumen
verschmelzen sie zu Träumen.
Sie hüpfen in die Äste,
verweil’n als Sommergäste,
und kehren sie hernieder,
klappt auch das Dichten wieder ...

© Birgit Kretzschmar

Zu finden ist dieses Gedicht auch im dicken Kultbuch der Poesie "Ein Jahr ist mehr als 365 tage - Poetischer Kalender" ISBN 978-3-7549-1179-2 (Farbausgabe) und ISBN 978-3-7549-1185-3 (Schwarz-Weiß-Ausgabe).
Infos zum Autor und zum Buch: www.poesiewerkstatt.net

Neues vom Buchalter - "Roma Sapiens" von Stray Rome-Antique, gesprochen von Daniela Elisa Mayer

Audio herunterladen: MP3 | AAC | OGG | OPUS

Hört, hört!
Der Buchfalter aus der Poesiewerkstatt flattert Euch wieder um die Ohren - heute mit dem Gedicht "Roma Sapiens".
Geschrieben wurde es von Stray Rome-Antique,
gesprochen von Daniela Elisa Mayer.
Dieses Gedicht ist anlässlich des "Internationalen Roma-Tages" (8.April) Bestandteil des Buchs "Ein Jahr ist mehr als 365 Tage - Poetischer Kalender", in dem die meisten der weltwei begangenen "kuriosen Feiertage" dichterisch umgesetzt worden sind

8. April
Internationaler Tag der Roma
Roma sapiens

Du bist Deutscher, Du ein Ami, Du ein Russe,
- ich bin nur ein Roma, doch sind wir uns nicht gleich?
Du grüßt umarmend, Du mit Hand und Du per Kusse.
Machen Unterschiede Menschen nicht erst reich?

Du bist weiß, Du bist gelb, Du rot, Du braun,
Du bist breit, Du bist schmal, Du groß und Du klein.
Ich bin nicht Du, doch anders bin ich kaum!
Jeder ist so, wie er ist - soll das nicht so sein?

Du lebst in den Bergen und Du auf flachem Lande,
Du hast ein Zelt und Du ein Haus,
und auch im Iglu lässt es sich leben ohne Schande!
Jeder lebt zurecht in dieser Welt - tagein, tagaus!

Auf dieser Erde Platz zu finden, ist schlicht wundervoll!
Oft ist es schwer, dies zu genießen, doch könnte es so sein.
Ich bin gerne Roma, denn Mensch zu sein ist toll!
Zum Glück gibt es in jeder Färbung Menschen
- wir sind nicht allein!

©️ Stray Rome-Antique

gesprochen von Daniela Elisa Mayer
https://youtu.be/z6jZxvw0Eq0

Neues vom Buchfalter - "Mein Hund" von Roland A.Berg - gesprochen v.Daniela Elisa Mayer

Audio herunterladen: MP3 | AAC | OGG | OPUS

Hört, hört! Der Buchfalter aus der Poesiewerkstatt flattert Euch wieder um die Ohren! Heute: Das Gedicht "Mein Hund" geschrieben von Roland Berg - gesprochen von Daniela Elisa Mayer.
Das Gedicht wurde zum Welthundetag (10.Oktober) geschrieben und steht für diesesn Thementag auch im Buch "Ein Jahr ist mehr als 365 Tage - Poetischer Kalender)

Mein Hund

Du gehst neben mir.
Hand in Leine.
Seelenverwandt.

Dein Blick ist flehend
und schreit nach Freiheit,
sagt: „Ich komm doch wieder!“

Über Feld und Wiese,
schnuppernd und jagend.
Deinem Trieb folgend,

genießt Du jede Sekunde
und fühlst: „Es ist Liebe!“
Du suchst Nähe und

lehnst Dich an.
Spürst Vertrauen.
Die Sprache, die Du sprichst,

übersetzt Du mit Gestik,
Mimik und Bellen.
Du gehst neben mir.

Hand ohne Leine.
Seelenverwandt.

© Roland A. Berg
https://youtu.be/6UvS8mJvVW4

Neues vom Buchfalter - "Frei Schnauze" von Theo Retisch, gesprochen von Daniela Elisa Mayer

Audio herunterladen: MP3 | AAC | OGG | OPUS

Hört! Hört! Der Buchfalter aus der Poesiewerkstatt flattert Euch wieder um die Ohren! Heute erfahrt Ihr, was es mit dem "Donnerstag-Frei-Schnauze-Tag" auf sich hat! Geschrieben wurde das Gedicht zu diesem Feiertag von Theo Retisch - hier zu hören von Daniela Elisa Mayer.

Dieser kuriose Feiertag wird am 1. Donnerstag im Oktober begangen.
An diesem Tag jährt sich nämlich die Erstausstrahlung der Sendung "DONNER(S)TAG - Frei Schnauze auf Donner-TV (https://www.donnertv.de/)
Ins Leben gerufen wurde dieser Feiertag spontan während der Sendung am 06.05.2021, als das Buchprojekt der Poesiewerkstatt - "Ein Jahr ist mehr als 365 Tage - Poetischer Kalender" - vorgstellt wurde. Ziel des Projekts: Für jeden Tag des Jahres mindestens einen der weltweit begangenen kuriosen Feiertage poetisch umzusetzen und einen Gedichtband daraus zu entwickeln. Die Idee war am 25.01.2021 von Birgit Kretzschmar an die Arbeitsgruppe herangetragen worden - am 6.Mai waren bereits weit über 400 Gedichte zusammengetragen worden. Nun steht fest: Von den 31 Mitwirkenden aus Deutschland, Österreich und Südtirol sind über 800 Gedichte zu diesen Feiertagsthemen geschrieben worden und es wird 2 Gedichtbännde davon geben - den "Dicken" (927 Seiten) mit feststehenden Terminen (Januar bis Dezember) und einen schmaleren für die flexiblen Termine. In diesem Band 2 wird dann auch das hier vorgetragene Gedicht enthalten sein - am 1. Donnerstag im Oktober - am Donnerstag-Frei-Schnauze-Tag!

Frei Schnauze

Frei Schnauze, geb ich ehrlich zu,
so leb ich gern mein Leben!
Es muss für mich nicht immerzu
‘nen festen Fahrplan geben.
Was soll ich mit ‘nem Blatt vorm Mund?
Gleich aus den Latschen haut’se
die Wahrheit, tut sie ihnen kund
jemand, ganz einfach so, frei Schnauze?

Von mir aus sollte jeder Mensch
Von überall, auch Sachsen(!)
frei Schnauze sagen sein Begehr,
wie der Schnabel ihm gewachsen.

Am 6. Mai 21ward er erdacht
im Rahmen einer TV-Runde.
Nun ist, zum Feiertag gemacht,
„Frei-Schnauze-Tag“ in aller Munde:

1. Donnerstag im Oktober!

Der Termin steht im Kalender noch nicht drin?
Egal! Das muss ja nicht so bleiben!
Ihr braucht nur einen Stift zu ziehn
und ihn hineinzuschreiben ...

Und fragt man Euch, so sagt Ihr schlau:
Frei-Schnauze-Tag gilt Donner-TV!

Text © Theo Retisch
gesprochen von Daniela Elisa Mayer

https://youtu.be/S2XE_Wu6H48

Von den Socken - gesprochen von Daniela Elisa Mayer - Ein Gedicht von Birgit Kretzschmar

Audio herunterladen: MP3 | AAC | OGG | OPUS

Hört, hört! Der Buchfalter der Poesiewerkstatt flatter Euch wieder um die Ohren!
Heute mit dem Gedicht "Von den Socken" - gelesen von Daniela Elisa Mayer.

Dieses Gedicht ist die Einleitung zur Kurzgeschichte "Von den Socken",
zu finden im 4.Kapitel von
"Das Haushaltsbuch - So ein Kühlschrank ist auch nur ein Mensch"
(31 Kurzgeschichten aus der Perspektive vo Haushaltsgegenständen erzählt, erhältlich als Taschenbuch https://bit.ly/3hMKRAT und E-Book https://bit.ly/2XxfXpq)

Von den Socken

Ach, was muss man doch von bösen
Socken hören oder lesen.
So zum Beispiel hier von diesen,
welche Paul und Gustav hießen.

Paul und Gustav, diese beiden
mochten keine Schuhe leiden.
Oft sah man Leute Nase rümpfen,
roch man was von diesen Strümpfen!

Vorne hatten sie zwei Löcher.
Die Zehen grinsten immer frecher.
Sie liebten es, sich zu verstecken
und den Menschen so zu necken.

Mal rutschten sie im Schrank daneben,
mal blieben sie an der Trommel kleben.
Mal waren sie im Sportschuh hinten,
um drauf im Rucksack zu verschwinden.

Was Paul und Gustav nicht bedacht:
Oft kommt es anders über Nacht!
Der Hund des Hauses, klein Filou,
sah lange schon dem Treiben zu.

Man braucht nicht extra zu erwähnen,
was so passiert zwischen Hundezähnen
Im Handumdrehn zerreißt der Strumpf!
Filou macht’s Spaß, und Spaß ist Trumpf.

Mit Paul und Gustav war’s bald aus,
man bracht sie mit dem Müll hinaus.
Und die Moral von der Geschicht:
Ärgere den Menschen nicht!

(c) Birgit Kretzschmar

Über diesen Podcast

Die Poesiewerkstatt ist eine Arbeitsgruppe von Birgit Kretzschmar, ursprünglich ins Leben gerufen von Natalie Julia Schüle, in der verschiedene Autoren ihre eigenen Werke vorstellen und gemeinsam an neuen Projekten arbeiten. Das eine oder andere wird in diesem Podcast vorgestellt werden - als Hörversion des geschriebenen Textes. Moderiert wird das Ganze vom Buchfalter - dem Maskottchen der Poesiewerkstatt.

von und mit Poesiewerkstatt

Abonnieren

Follow us