Lyrisches von Mitgliedern der Poesiewerkstatt

Lyrisches von Mitgliedern der Poesiewerkstatt

Glücksmomente Text Birgit Kretzschmar, Vertonung mittels KI von suno

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Glücksmomente

Glücksmomente haben Flügel,
sind flink und flüchtig von Natur,
sie sind zerbrechlich wie ein Spiegel,
doch ihre Seelen rein und pur.
Pass auf, sonst spürst Du ihre Krallen!
Wenn's sein muss, beißen sie auch zu!
Vertrauen werden sie nicht allen,
sind nicht mit jedem gleich "per Du" .
Doch lassen sich die Glücksmomente
auf Dich erst ein, auf Dich hernieder,
reich ihnen dankbar Deine Hände -
das sind gelebte Liebeslieder.

Glücksmomente haben Schnäbel,
um, was sie woll’n, herauszupicken.
und "rasselt jemand mit dem Säbel",
dann nutzen sie die auch zum Zwicken.
Glücksmomente lassen Federn,
krallt sich wer an ihnen fest,
manchmal still, doch meist mit Zetern,
damit man sie in Ruhe lässt.
Glücksmomente siehst du klagen,
drückt ein Kummer ihre Brust,
weil sie mit Augenblicken sagen:
Da ist etwas, das bringt den Frust.

Glücksmomente lieben Pfützen!
Barfuß macht das Planschen Spaß!
Danach dann auf dem Trocknen sitzen.
(sei’s nun ein Ast oder auch Gras.)
Wenn Flügelwesen Dir vertrauen,
beweise ihnen, dass Du’s wert.
lass sie zu Recht auf Liebe bauen
und ihre Seelen unversehrt.
Einst werden heiße Tränen fließen,
da nichts für immer auf der Welt.
Drum: Jeden Glücksmoment genießen,
solang er sich zu Dir gesellt.

(c) Birgit Kretzschmar (Juni 2022)

Gewidmet allen Vögeln dieser Erde, besonders
meinen Papageien Meister Joda, Mäxl, Irma & Fred, Helga & Erik sowie Emil
(in der Reihenfolge, in der sie in mein Leben kamen)

Weitere suno-vertonte Gedichttexte finden Sie hier
nur nichtkommeruielle Nutzung gestattet

Elefant Text Birgit Kretzschmar, vertont mittels KI von suno

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Am 12.August wird der Welttag des Elefanten begangen. Birgit Kretzschmar nahm dies 2020 zum Anlass, das Gedicht "Elefant" zu schreiben. Es ist in ihrem Gedichtband "Poesie eines gestohlenen Jahres nachzulesen und steht für diesen Tag im Band 1 der Anthologie "Ein Jahr ist mehr als 365 Tage - Poetischer Kalender". Die Vertonung erfolgte mittels KI von suno und ist deren Nutzung ist nur nichtkommerziell gestattet.

Elefant

„Dickhäutig wie ein Elefant“
wird mancher „coole“ Mensch genannt.
Doch Elefanten sind sensibel!
Was sie verletzt, nehmen sie übel
und merken sich das noch nach Jahren,
wie manch Tierquäler schon erfahren.
Nur, weil sie groß sind, heißt das nicht,
die Seele hätte kein Gewicht.
Man bringt sie um, raubt ihre Zähne!
Mit großem Schmerz ich das erwähne.
Gar viele werden auch geschunden,
zu schwerer Arbeit, viele Stunden.
Ach, stünd es doch in meiner Macht,
dass man dem Tun ein Ende macht!
Ich hoffe, dass noch viele Herden
in Freiheit überleben werden!

© Birgit Kretzschmar 22.07.2020

#gedicht #poesie #lyrik #welttagdeselefanten #elefanten

Die altdeutsche Schrift Text Birgit Kretzschmar, Vertonung mittels KI von suno

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Die altdeutsche Schrift

Wer lehrt sie noch, die alte Schrift,
bevor sie ganz vergessen ist?
Auch sie gehört doch zur Geschichte,
in ihr verfasste man Gedichte,
schrieb Tagebücher, manchen Brief,
wo ein Herz nach dem andren rief.
Grazile Schreibschrift Sütterlin,
Du zeugst von Fleiß und Disziplin.
Man weiß, wie Omas Kuchen schmeckt,
doch nicht, was drin steht im Rezept.
Wie sinnvoll wäre doch gewesen,
den Enkel zu lehren, es zu lesen!
Auf in Fraktur bedruckten Zeilen
schier ratlos nun die Blicke weilen.
Ob alte Bücher, ob Register,
die Zahl der Leser, sie wird lichter.
Gedrucktes Wissen schreit, doch stumm,
sind wir zum Lesen erst zu dumm.
Lest unser kulturelles Erbe
in unsrer alten Meister Werke!
Bewahret sie, die Schreibkultur!
Denn sonst verliert sich ihre Spur.
Nehmt einen Zettel, einen Stift
und übet sie, die alte Schrift!

© Birgit Kretzschmar

Kranker Zahn Text Birgit Kretzschmar (2007), Vertonung KI von suno (2024)

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Kranker Zahn

Ich fühl mich wie ein kranker Zahn.
Man sieht den Schmerz mir manchmal an.
Denn meine Seele ist besessen
und will die Träume nicht vergessen.
Sie schreit sich fast die Seele wund.
Doch der Verstand schließt ihr den Mund,
hält tief im Keller sie gefangen.
So sind paar Jahre schon vergangen.
Welch ein Gewinsel und Gejammer!
Doch niemand hört´s in dunkler Kammer.

Und wie mit einem toten Zahn
man wieder schmerzfrei beißen kann,
so versucht der Kopf zu dämpfen,
die Gefühle zu bekämpfen.
Träume sind beim träumen schön,
ich kann im Schlaf sie deutlich sehn,
doch am Morgen rasch entschwunden,
wird die Seele neu geschunden.
Das Leben hält bei Tageslicht
nicht, was im Traum es nachts verspricht.

Mein Kopf und Körper sind der Zahn.
Die Seele schreit nach Kind und Mann.
Sie gleicht entzündet, wunden Nerven,
die völlig aus der Bahn mich werfen.
Vernünftig sein, am Boden bleiben
und jeglichen Kontakt vermeiden!
Ich muss die Nerven endlich töten.
Doch dazu ist viel Kraft vonnöten.
Die ganze Lebenslust geht drauf.
Wofür nur nehm ich das in Kauf?

Ich seh mich so: als kranken Zahn,
mein Geist setzt seinen Bohrer an,
er injiziert die Medizin,
dem Nerv das Leben zu entziehn…
um irgendwann, mit etwas Glück
ihn rauszuziehn wie alten Strick.
Erst, wenn er draußen ist, ist Ruh!
Bis dahin quält er immerzu.
Meine Seele ist so süchtig!
Entscheidet mein Verstand sich richtig?

© Birgit Kretzschmar / 2007

aus: "Sprüche und Gedichte von heiter bis leider" (epubli.de)
nachzulesen auch auf Gedichtezauber.de in der Galerie Birgits Gedichte

Haus der Vier Jahreszeiten Text Birgit Kretzschmar, Vertonung KI von suno

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Jede Jahreszeit hat ihre eigenen Reize- Stell Dir vor, sie wohnten alle in einem Haus - an wessen Tür klopftest Du an?

Haus der Vier Jahreszeiten

Am Hause der vier Jahreszeiten
steht ein Fenster ganz weit offen,
und schaust du neugierig hinein,
was wirst du dort zu sehen hoffen?

Ist’s Frühlings Stube, die beim Lüften?
Siehst Farben, die dein Aug‘ verwöhnen
und wirst betört von zarten Düften,
die deiner Nas‘ entgegenströmen?

Ist’s Sommers Zimmer? Es wirkt hell,
drin leuchtet’s gelb und rot und blau,
die Sonne scheint so heiß und grell.
Was flimmert, siehst du nicht genau.

Ist’s Herbstes Heim? Obst auf dem Tisch …
Die Maler sind am Werke?
Ein Wind zieht auf. Der ist recht frisch,
formt vor sich Blätterberge.

Ist es des Winters Schlafgemach,
das Einblick dir gewähret?
Schneeweiße Betten ... Und kein Krach,
der hier die Ruhe störet.

Du stehst vorm Jahreszeitenhaus
mit Blumen, Wein und Kuchen,
sag, welche davon suchst du aus
und möchtest sie besuchen?

In diesem Buch, da hast du Glück,
sind alle Vier zu Hause,
Kein Zettel „Komme gleich zurück“
zwingt dich zur Wartepause.

Und jede der vier Jahreszeiten
mit den mannigfachen Reizen
kann Herzensfreude dir bereiten
und sie wird damit nicht geizen.

Es gibt auch noch ein Hinterhaus,
darin der Zweite Frühling wohnt.
Der Garten sieht romantisch aus!
Schon dafür ein Besuch sich lohnt.

Wer Glück hat, trifft den Herbst des Lebens
dort auch in froher Stimmung an.
Wer Pech hat, klopft bei ihm vergebens.
Man sieht’s der Wohnungstür nicht an ...

In Dresden ist’s das Dixieland,
woanders ist’s der Karneval
was Fünfte Jahreszeit man nennt,
den kennt man ja fast überall.

Im bunten Haus der Jahreszeiten
geh’n alle Wetter ein und aus.
Ein Treffen lässt sich nicht vermeiden.
Nimm’s an und mach das Beste draus!

©Birgit Kretzschmar

"Geisternetz" Text Birgit Kretzschmar - Vertonung KI

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Tod bringende Geisternetze liegen vor den Küsten im Wasserund kosten unzähligen Meeresbewohnern das Leben. Die Gesellschaft zur Rettung der Delfine (GRD) leistet unermüdlich wertvolle Arbeit, indem sie mit Tauchern solche Netze bergen lässt.
Das Gedicht "Geisternetze" wurde von Birgit Kretzschmar geschrieben und das Bild dazu erschaffen, um darauf aufmerksam zu machen. Das Originalbild wurde der GRD am 31.07.24 in München übergeben.

Geisternetze

Ein Fisch hängt fest im Geisternetz.
Er wollte sich verstecken.
Wenn keiner ihm zu Hilfe kommt,
muss er darin verrecken!

So, wie dem Fisch, geht's manchem Tier,
das schwimmt in unsren Meeren.
Mensch, halte deine Umwelt rein!
Sie können sich nicht wehren!

©Birgit Kretzschmar (Text und Bild)

Muttertag

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Das Gedicht "Muttertag" ist keines von der "üblichen" Art. Verfasst wurde es von einer verletzten Kinderseele, die sich im Zwiespalt zwischen Dankbarkeit bezeugen Wollen und dem Empfinden, dass sie die Mutterliebe, für die sie dankbar sein möchte, eigentlich nie erfahren hat und durch die vielen öffentlichen Bekundungen anderer, die sich am Muttertag öffentlich und medienstark bei ihren Müttern bedanken - jedes Jahr schmerzlich daran erinnert, wie sehr sie sich nach Mutterliebe gesehnt hat. Um ihre Mutter in den Augen der Leserschaft nicht schlecht dastehen zu lassen, möchte sie das Gedicht anonym veröffentlichen.

Muttertag

Ein schöner Tag,
Aber was,
Wenn man seiner Mama
Gar nichts Liebes sagen mag?
Keiner von den vielen
Sprüchen passt?
Wenn eigentlich
all die Botschaften
Auf den Karten und Tassen
Immer nur bei den andern passen,
und man diese Dinge anfängt, zu hassen?
Und man neidisch ist
Und die Sehnsucht einen plagt,
Aber man es nicht zu sagen wagt?
Dass man eine Mama
Nie hatte, nicht so,
Obwohl sie da war, irgendwo.
Und sie nicht traurig machen mag,
Denn das ist sie sowieso jeden Tag?

Was dann?

Wenn man all das
Was gedankt wird an
Diesem schönen Muttertag,
Nie gefühlt hat,
Nie – bis Mama im Sterben lag,
Nie, bis über den Tod hinaus,
Trotzdem lebt die Hoffnung nicht aus…
Und man jeden dieser Sätze,
Fast wie Hetze,
Wie Messerstiche im Herzen spürt, und
Es einen doch so anrührt,
Dass es auch anders sein kann?
Sein muss?

Was dann?

Was für ein schöner Tag,
Der eigentlich nur zeigt,
Was jeden einzlen Tag
Des Jahrs, ganz arg,
Fehlt-
Gefehlt hat
und für immer
Im Herzen des Kindes
Ein tiefes Loch gegraben hat?

Was denn?

Wenn man schon in der Schule spürt,
Dass die Muttertagsgedichte
Genau das sind,
Was das Kind sich sehnlichst wünschen würd?
Wenn man weiß,
Dass das eigentlich nicht stimmt,
Wofür man Danke sagt.
Und die Mama eben doch in den Arm nimmt?

Was dann?

Dann macht das Kind.
Die Freude trotzdem,
In der Hoffnung,
Mama hört hin,
Und zwar genau, besinnt,
Um zu verstehen,
Dass da viele Dinge fehl‘n.

Was dann?

Die Mama versteht
Die Botschaft nicht
Und so bleibt.
Alles wie es ist,
man wahrt eben das Gesicht.
Alles gut,
Alles klar,
Muttertag ist ja nur einmal im Jahr.
Und das Kind wird selbst Mama,
Und weiß, dass alles
Was ihr gedankt wird,
Wirklich stimmt,
Dass das keine Lügen sind.
Und im selben Atemzug,
Es ihr so sehr wehtut,
Und sie wieder die Stiche fühlt,
Im Herzen,
sie ist aufgewühlt,
Sie kann es kaum verschmerzen.
Das Kind in ihr,
Es weint bitterlich,
Doch keiner sieht’s –
Es ist nur innerlich.

Was dann?

Dann weiß sie,
Zwei Herzen schlagen in ihrer Brust,
Das der Mama
Und das des Kindes,
Um das sie sich jetzt kümmern muss.

(c) anonym

Der Künstler - Ein Gedicht von Roland Pöllnitz, gesprochen von Gerd Thiel

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Hört, hört! Der Buchfalter aus der Poesiewerkstatt flattert wieder durch die Lüfte. Er bringt nun das Gedicht "Der Künstler" - geschrieben von Roland Pöllnitz, vorgetragen von Gerd Thiel zu Gehör.Hier der Text zum Mitlesen:

Der Künstler

Der Künstler lebt in seiner Liebe,
er geht sehr achtsam durch die Welt,
er hat den Blick für all das Schöne
und zeichnet auf, was ihm gefällt.

Oft sieht er Dinge einfach anders,
sind auch die Wunder noch so klein,
denn alle seine Sinne spüren,
hier muss etwas besonders sein.

Dann wird ihn Gänsehaut ummanteln,
wie aus dem Nichts kommt ein Aha,
er wird von Wundern überwältigt,
für ihn sind sie ganz einfach da.

Ein Zauber inspiriert sein Innen,
die Kunst entsteht wie von allein,
ich glaub, man kann es nicht beschreiben,
dazu muss man ein Künstler sein.

© R.P. 2024

Infos zu Roland Pöllnitz und seinen Werken sind auf unserer Internetseite zu finden:
https://poesiewerkstatt.net/index.php/autoren

Die Veröffentlichung erfolgte mit freundlicher Genehmigung durch und alle Rechte liegen bei
Autor Roland Pölnitz und
cap studios saarbrücken
produktionshaus für audiovisuelles
Telefon: 0049 681 32221
Mobil: 0049 172 8719973
E-Mail: info@cap-studios.de
Ursulinenstrasse 51
66111 Saarbrücken
www.cap-studios.de

Sommerzeitenwende - ein Gedicht von Roland A.Berg - aus der "Anthologie des Sommers"

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Hört, hört! Der Buchfalter der Poesiewerkstatt flattert wieder durch die Lüfte und bringt heute das Gedicht "Sommerzeitenwende", geschrieben und gesprochen von Roland A. Berg, zu Gehör. Dieses Gedicht ist Bestandteil der "Anthologie des Sommers - Kleine (Herz-) Erfrischung gefällig?" und eines der beiden, mit der der Autor an diesem Projekt der Poesiewerkstatt teilgenommen hat.
Wir wünschen viel Freude daran!

"Sehnsucht nach Sommer" - geschrieben und gesprochen von Elke Jungmann

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Hört, hört! Der Buchfalter aus der Poesiewerkstatt bringt Ihnen heute das Gedicht "Sehnsucht nach Sommer" aus der "Anthologie des Sommers - Kleine (Herz-) Erfrischung gefällig?" der Poesiewerkstatt zu gehör - geschrieben und gesprochen von Elke Jungmann.

Die Anthologie ist als E-Book erhältlich. ISBN 978-3-757560-00-3.

Über diesen Podcast

Die Poesiewerkstatt ist eine Arbeitsgruppe von Birgit Kretzschmar, ursprünglich ins Leben gerufen von Natalie Julia Schüle, in der verschiedene Autoren ihre eigenen Werke vorstellen und gemeinsam an neuen Projekten arbeiten. Das eine oder andere wird in diesem Podcast vorgestellt werden - als Hörversion des geschriebenen Textes. Moderiert wird das Ganze vom Buchfalter - dem Maskottchen der Poesiewerkstatt.

von und mit Poesiewerkstatt

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